Patenschaften für Kälber

Damit alle Kälber bei uns groß werden können!

Auf unserem Betrieb wollen wir, dass alle unsere Kälber das gleiche Recht haben auf unserem Hof groß zu werden. Und wir möchten, dass jede Kuh Mutter sein darf und sich um ihr Kalb kümmern kann, egal ob es ein Kuh- oder ein Bullenkalb ist, ob es vielversprechend ist oder eher klein, vielleicht sogar kränklich oder ein Frühchen.

Hinter diesem Konzept steckt sehr viel Idealismus, denn wirtschaftlich ist es nicht. Wie unter der Rubrik „muttergebundene Kälberaufzucht“ ausführlich erläutert, lässt es sich nicht verhindern, dass auf einem Milchviehbetrieb regelmäßig Kälber geboren werden. Daher werden auf den meisten Milchviehbetrieben die Bullenkälber im Alter von zwei Wochen verkauft, ebenso wie die nicht vielversprechenden Kuhkälber. Um unserem Konzept trotzdem treu bleiben zu können, zählen wir auf die Unterstützung unserer Paten, die uns darin finanziell helfen, alle Kälber behalten zu können, um ihnen ein wesensgerechtes Leben mit ihrer Mutter zu ermöglichen und den Verkauf an Mäster oder Tierhändler, sowie lange Transporte zu vermeiden.

Kälberpatenschaften 1

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Die Patin/der Pate übernimmt dabei die Kosten der Milch, die das Kalb bei der Mutter trinkt und die wir somit nicht verkaufen können. Das sind zwischen 1500 und 1700 Liter Milch, die wir pro Kalb weniger verkaufen bei einem aktuellen Milchpreis von 43,50 Cent/Liter Milch.

Die Kälber wachsen dann bei uns wie alle anderen auf. Ihr Leben bei uns ändert sich nicht. Sie werden genauso wie alle anderen Kälber artgerecht und natürlich an der Seite ihrer Mutter groß und von ihr versorgt, erleben nach dem Absetzen mit ca 6 bis 9 Monaten Weidehaltung im Sommer und großzügige Strohställe im Winter. Die Bullen müssen dann im Alter von 24-30 Monaten ihren Platz für ein neues Leben auf dem Hof frei machen. Wir können keinen Platz auf Lebzeit vergeben. Das geben unsere Ställe und Futtermengen nicht her. Der Schlachterlös muss dann auch nach zwei Jahren alle weiteren entstandenen Kosten wie Futter, Platz, Einstreu, Weide, Wasser, Strom und sonstigen Nebenkosten decken und im besten Falle auch unsere Arbeit honorieren. Es ist der Kreislauf eines landwirtschaftlichen Betriebs.

Kälberpatenschaften 2

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In diesem Alter sind die Bullen vollständig ausgewachsene Tiere mit einem Lebendgewicht von rund 600kg. Vorher ist es für uns undenkbar uns von ihnen zu trennen, aber ab diesem Alter müssen sie nun ihrer Daseinsberechtigung Genüge tun und mit ihrem Erlös dem Erhalt des Hofes dienen. Sie ermöglichen damit allen nachfolgenden Bullenkälbern die gleiche wesensgerechte Aufzucht, wie sie sie selber erleben durften. Die einzige für uns wirtschaftliche Möglichkeit einen Bullen auf Lebzeit bei uns zu behalten, wäre die Übernahme des Bullen und alle folgenden Kosten durch seinen Paten. Dazu weiter unten weiterführende Informationen.

Die Kuhkäber werden ab einem Alter von 24 Monaten je nach Entwicklung mit einem unserer Deckbullen zusammengeführt, damit sie dann ab der Geburt ihres ersten Kalbes den Job als Milchkuh antreten können. Da auf Dauer nicht alle unsere weiblichen Rinder für die Herde gebraucht werden, da diese nicht endlos wachsen soll, wird es auch für das ein oder andere weibliche Rind heißen mit ca 3 Jahren den Platz für den Nachwuchs frei zu machen.

Paten suchen wir vorrangig für unsere Bullenkälber. Aber auch für das ein oder andere Kuhkalb, dessen Aufzucht sich nicht durch ihren späteren Nutzen oder aufgrund ihrer deutlich längere Entwicklung zur Milchkuh (manche brauchen gut ein Jahr länger als eigentlich vorgesehen) wirtschaftlich rechtfertigen lässt, freuen wir uns mit der Unterstützung einer Patenschaft eine wesensgerechte Aufzucht und Haltung bei uns zu ermöglichen.

Damit sie nicht zum Abfallprodukt der Milchwirtschaft werden!

Pate werden

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Wer Interesse daran hat, eine Patenschaft zu übernehmen, kann mit uns Kontakt aufnehmen. Wenn ein Kalb geboren wird, welches einen Paten benötigt, melden wir uns oder stellen ihn hier vor.

Es gibt dann zwei Möglichkeiten die Kosten für die Milch zu übernehmen:

1. Über 24 Monate mit einem monatlichen Beitrag von 35€

2. Über 9 Monate mit einem monatlichen Betrag von 90€

Wir haben einen kleinen Vertrag vorbereitet, der die Rahmenbedingungen enthält.

Der Pate, die Patin bekommt auf Nachfrage gerne Updates von uns (ich schaffe es leider nicht mehr, alle regelmäßig auf dem Laufenden zu halten, aber auf direkte Nachfrage gibt es immer eine Antwort!) und natürlich kann das Kalb auf Absprache auch besucht werden! Über persönlichen Kontakt freuen wir uns ganz besonders und bei allen Anfragen, die wir bekommen, stehen unsere Kunden an erster Stelle. Denn wir sind und bleiben ein landwirtschaftlicher Betrieb, der sein Konzept in aller erster Linie über die Vermarktung der Produkte aus Fleisch und Milch finanziert und finanzieren möchte. Nur so können wir das, was wir tun auch rechtfertigen. Nur so ist es Landwirtschaft, die anders geht. Somit steht jedem Paten nach Ablauf der Patenschaft auch auf Wunsch ein Sechzehntel (ca 15kg) Bulle zu, womit sich der Kreislauf der wertschätzenden Nutztierhaltung schließt. Denn darum geht es uns: um wertschätzende Nutztierhaltung!

Übernahme eines Bullen und Pensionsplatz auf Lebzeit

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DA wir immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert werden, dass unsere Bullen kein Leben auf Lebzeit haben dürfen, haben wir uns überlegt, ob es möglich wäre, da ein Konzept auf die Beine zu stellen, dass dies möglich machen könnte. Es muss sich natürlich wirtschaftlich rechnen und die wenigsten haben eine Vorstellung davon, was es bedeutet Tiere zu halten.

Und ich sage es deshalb noch einmal: wir sind ein Bauernhof! Ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Nutztierhaltung. Kein Lebenshof. Kein Gnadenhof. Kein gemeinnütziger Verein. Und das werden wir auch nicht werden. Der Grund ist einfach: wir sind mit Leib und Seele Landwirte und Nutztierhalter. Wir wollen mit unserer Arbeit unseren Lebensunterhalt und den unserer Tiere verdienen. Nicht mit Spendengelder. Nicht auf das Almosen anderer angewiesen sein und täglich um Geld betteln.
Wir sehen unserer Job als ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Wir bieten den Tieren und auch der Natur, (auch Pflanzen und Wildtiere haben ein Recht auf ein gutes Leben!!) für die wir verantwortlich sind, das beste was uns möglich ist. Dafür müssen sie uns etwas zurück geben. So einfach ist das.

Aber das heißt nicht, dass es uns leicht fällt unsere Jungs oder auch Mädels zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Schlachten schicken zu müssen. Genau genommen fällt es uns jedes Mal schwerer. Aber es ist unsere Verantwortung der wir und nicht entziehen, damit wir das, was wir hier realisieren auch wirtschaftlich halten können. Der Vorschlag aufzuhören bringt den Tieren nichts. Woanders geht es ihnen sicher nicht besser!

Aber da es uns nun mal schwer fällt und wir das tatsächlich gerne anders lösen würden hier ein machbarer Vorschlag, der uns wirtschaftlich nicht ruiniert und uns nicht von Spenden abhängig macht:

Zusätzlich zur Patenschaft eines Bullenkalbs bekommt jeder Pate/jede Patin die Möglichkeit seinen/ihren Bullen im Alter von zwei Jahren, also wenn er sein Schlachtgewicht erreicht hat und somit seine Unkosten durch die Vermarktung seines Fleisches wieder einbringen müsste, für 4000€ zu kaufen! Das ist die Summe, die er über die Vermarktung des Fleisches im Schnitt einbringen muss, um die Kosten und unser Überleben zu decken.

Er kann dann selbstverständlich auch weiterhin bei uns auf dem Hof eingestellt bleiben (eine andere Möglichkleit wird es für Hit DAtenbank registrierte ausgewachsene Bullen kaum geben) zu eine monatlichen Pensionspreis von 200€ und der Übernahme aller Tierarzt – und Klauenpflegekosten und bis an sein Lebensende in unsere Bullenherde ein glückliches „unnützes“ Leben führen. Einzige Einschränkung: er wird irgendwann aggressiv und böse gegenüber uns Menschen. Aber im großen und ganzen haben wir damit keine Probleme. Machbar ist es also. Die weiteren Rahmenbedingungen sind im Patenschaftsvertrag aufgeführt.

Natürlich ist die Übernahme des Bullen nur eine Option und keiner muss sich dazu verpflichtet fühlen. Bullen sind Nutztiere und würden auch in freier Wildbahn kaum 15 Jahre alt werden, denn auch dort sind sie Fleischfressern ausgesetzt und dienen mit ihrem Tod der Ernährung.

Bei Interesse an einer Patenschaft nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf! Wir melden uns so schnell wie möglich zurück.

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