Ackerbau
Auch im Ackerbau gehen wir unsere eigenen Wege um einen gemeinsamen Weg mit der Natur und ihren wunderbaren Regulationsmechanismen zu finden und nicht in einem stĂ€ndigen Kampf gegen sie arbeiten zu mĂŒssen.
Es ist unser Ziel das Bodenleben zu aktivieren, Erosionen zu vermeiden und NĂŒtzlinge zu fördern, die den Kulturpflanzen helfen, mit SchĂ€dlingen fertig zu werden. Die Natur hat faszinierende Regulationsmechanismen auf Lager, die wir als Landwirte fĂŒr uns nutzen können, wenn man sich ihrer bewusst ist. Dadurch wird man als Landwirt wieder zum Wirt des Landes, zum Regulator fĂŒr die Kulturpflanzen Hand in Hand mit der Natur.
FĂŒr die Aktivierung des Bodenlebens bestellen wir unsere Ăcker weitestgehend pfluglos. Wir haben weite Fruchtfolgen, in der der Kleegrasanbau eine zentrale Rolle spielt und vor Sommerungen bauen wir, soweit das Wetter mitmacht, ZwischenfrĂŒchte an, um ĂŒber den Winter keine unbepflanzten FlĂ€chen zu haben. Dabei mĂŒssen wir die klimatischen Bedingungen unserer Höhenlage und die QualitĂ€t unserer lehmreichen Mergelböden mit ihren eigenen Herausforderungen berĂŒcksichtigen. Mist und GĂŒlle sind unsere wichtigsten NĂ€hrstoffquellen. Sie liefern Stickstoff und organisches Material, um den Pflanzen beim Wachstum zu helfen und dienen den Bodenlebewesen als Nahrung.
Alternative zum Pflug: der ganzflÀchig flach schneidende Grubber.
Mist ist des Biobauern sein Gold! Organischer DĂŒnger, die wichtigste Nahrung fĂŒr unsere wichtigsten freien Mitarbeiter: die RegenwĂŒrmer!
Die Aussaat unserer Hauptkulturen. Wenn bis dahin alles gepasst hat, dann macht die Natur den Rest fast von alleine.
Da unser DĂŒnger weit unter dem tatsĂ€chlichen Bedarf liegt, brauchen wir ganz besonders die Kraft des Bodens NĂ€hrstoffe selber mineralisieren zu können. Tote Böden sind dazu nicht in der Lage und dienen nur noch als Halt fĂŒr die Wurzeln, wĂ€hrend alle NĂ€hrstoffe kĂŒnstlich hinzugefĂŒgt werden mĂŒssen. Erosionen durch Wind und Regen tun dann ihr Ăbriges dazu. Es entsteht ein negativer Teufelskreis, der langfristig zu unfruchtbaren Böden und schlussendlich zu WĂŒstenbildung fĂŒhrt. Wir versuchen dieser Tendenz bei uns in allen Bereichen entgegenzuwirken. Mist und GĂŒlle zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge ausgebracht, sind dabei ebenfalls ein wichtiger Baustein.
Weizen
Erbsen
Hafer
FĂŒr GemĂŒseanbau ist unsere Gegend nicht geeignet, daher liegt unser Schwerpunkt auf Getreide- und Grobkörnerleguminosenanbau, sowohl in Reinkultur als auch im Gemengeanbau. AuĂerdem bauen wir Mais fĂŒr unsere KĂŒhe an. Zu unseren Getreidesorten zĂ€hlen Weizen, Dinkel und Roggen als Winterung und Hafer und Gerste als Sommerung. Erbsen und Wicken bauen wir sowohl als Winterung als auch als Sommerung im Gemenge mit Getreide an. WĂ€hrend Hafer und Gerste in erster Linie als Kraftfutter fĂŒr unsere KĂŒhe dient, sind Weizen, Dinkel, Roggen und Erbsen fĂŒr den Verkauf gedacht. Wickroggen haben wir sowohl schon gedroschen als auch als Ganzpflanzensilage geerntet.
MarienkĂ€fer helfen gegen HĂ€hnchen und LĂ€use im Getreide. Sie brauchen dafĂŒr aber Landemöglichkeiten in Form von BlumenblĂŒten, wie die der Kamille.
Ohne BestĂ€ubung keine Erbsen. Ohne Bienen kein Leben. Wir freuen uns ĂŒber Insektenvielfalt auf unseren Feldern!
Die Raupen vieler Schmetterlinge haben ihre ganz bestimmten Pflanzen, von denen sie leben und mit ihrer GefrĂ€Ăigkeit eine zu starke Ausbreitung in Grenzen halten.
BlĂŒhstreifen legen wir ebenfalls an. Neben der staatlichen Förderung profitieren wir besonders von den Insekten, die von den Blumen angezogen werden und im Getreide die SchĂ€dlinge, wie HĂ€hnchen und LĂ€use in Schach halten. Aus diesem Grund freuen wir uns auch ĂŒber die alten Ackerblumen, wie Kornblume, Mohn und Kamille und sehen sie nicht als zu bekĂ€mpfendes Unkraut an, da sie der Hauptkultur genug Platz zum Atmen lassen. Auch Hecken und WaldrĂ€nder haben eine wichtige Funktion, beherbergen sie Vögeln und anderes Getier, dass sich den SchĂ€dlingen der Kulturpflanzen annehmen, solange sie immer wieder in sicheres GeĂ€st zurĂŒck flĂŒchten können.
Wickroggen in der BlĂŒte: eine Bieneweide!
Korn und Mohnblumen im Weizen
BlĂŒhstreifen mit Phacelia am Getreidefeld
Wir haben kein festes Schema, nach dem wir arbeiten. Wir probieren immer wieder Neues aus. Legen Versuchsfenster an, beobachten die Entwicklung, schauen was sich bewĂ€hrt und was nicht. Mit der Umstellung auf Bio hat sich der Bezug zum Acker und seinem faszinierenden eigenen Kosmos vertieft. Auch wenn es vielleicht verrĂŒckt klingt: wir haben das GefĂŒhl, dass es auch die Pflanzen mitbekommen, wie intensiv wir uns mit ihnen beschĂ€ftigen und welche Aufmerksamkeit sie von uns bekommen.